Presse: Enttäuschung pur

Quellenangabe: Freisinger Tagblatt vom 06.10.2025, Seite 36, BERND HEINZINGER

Freising – „Hau mir bloß ab!“ Coach Richard Schuhböck war nach der 13:20-Pleite der Freisinger Ringer beim SV Kempten richtig genervt. Denn die sei absolut vermeidbar gewesen. Damit ist die SpVgg in der Oberliga nun Tabellenletzter.

Bei der Aufstellung freuten sich die Domstädter zunächst über den Coup, Mustafa Anwari auf 57 Kilo abkochen zu lassen: Dort holte er im Freistil einen Schultersieg – die Taktik, Anwari statt des Ungarn Peter Totok aufzubieten, schien aufzugehen. Doch im Schwergewicht folgte der erste Dämpfer: Damian Dudzinski hatte es mit dem gewiss nicht schlechten Axel Bückle zu tun, „für mich trafen da zwei gleichwertige Ringer aufeinander“, betonte der SpVgg-Trainer. Doch Dudzinski habe ohne Hirn gerungen, sei auf die erste Aktion hereingefallen, ließ sich schultern.

Wenig später erwischte es bis 66 Kilo Freistil auch Lukas Pausch, der sich von Mathias Huber mit einem „Schülergriff“ auf den Buckel legen ließ. Das gehe halt nicht, schimpfte Coach Schuhböck: „Ich kann nicht einfach so meinen Fuß präsentieren, dass der andere nur noch zulangen muss.“ 

Folglich brachten auch die starken Auftritte einiger Athleten nur noch wenig. Emre Korkmaz (61 Kilo Greco) traf bei seinem Saisondebüt im ungeliebten Stil auf Marcel Blasenbrey und verlor nach spektakulärem Verlauf knapp mit 21:25. Einen vorzeitigen Erfolg sicherte sich Mario Anzenberger (75 Kilo Greco). Norbert Lukacs (80 Kilo Freistil) siegte gegen einen starken Gegner klar – und Nawidullah Saifi (98 Kilo Freistil) zeigte bei seinem 7:1-Triumph über Martin Spöttle, dass er das Ringen noch nicht verlernt hat.

Im vorletzten Fight musste Leander Zeltner (75 Kilo Freistil) gegen Yevhen Iliushchenko alles riskieren, denn bei einem Vierer hätte es für Freising noch gereicht. In der vergangenen Saison gelang ein Schultersieg, diesmal wurde Zeltner aber ausgekontert und selbst auf den Buckel gelegt – das war die endgültige Entscheidung.

Zum Abschluss zeigte Anzenberger, der sich trotz kurz bevorstehender Veteranen-WM in den Dienst der Mannschaft stellte, seine ganze Klasse. Die Gesamtniederlage stand aber bereits fest – und Schuhböck schimpfte: „Das war eine riesige Enttäuschung, jetzt haben wir den Salat. Ganz unten zu stehen, wollten wir unbedingt vermeiden.“BERND HEINZINGER

Die Begegnungen:

57 Kilo Freistil: Ahmad Fahim Azime – Mustafa Anwari 0:4, 130 Kilo Greco: Axel Bückle – Damian Dudzinski 4:0, 61 Kilo Greco: Marcel Blasenbrey – Emre Korkmaz 2:0, 98 Kilo Freistil: Martin Spöttle – Nawidullah Saifi 0:2,
66 Kilo Freistil: Mathias Huber – Lukas Pausch 4:0, 86 Kilo Greco: Lukas Bückle – Alexander Bauer 4:0, 71 Kilo Greco: Pierre Bazalik – Johan Mitzscherling 2:0, 80 Kilo Freistil: Felix Bückle – Norbert Lukacs 0:3, 75 Kilo Freistil: Yevhen Iliushchenko – Leander Zeltner 4:0, 75 Kilo Greco:Sebastian Egger – Mario Anzenberger 0:4.